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DEPRESSION
Depression / Depresyon / Depresión / Depresija
Die Depression ist eine häufige Erkrankung, die mit einem breiten Spektrum von seelischen und körperlichen Symptomen einhergeht. Diese Symptome können großen Einfluss auf den Alltag haben. Depressive Menschen haben häufig keine Kontrolle mehr über ihre Stimmung oder Gefühle und neigen dazu, sich fast ständig niedergeschlagen zu fühlen. Entsprechend können sie Schwierigkeiten haben, ihren beruflichen Verpflichtungen oder ihrem Studium nachzukommen und/oder ihr Familienleben und ihre sozialen Kontakte zu pflegen.
Eine Depression kann jeden treffen, es gibt aber verschiedene soziale und biologische Faktoren, die das Risiko für diese Erkrankung erhöhen können. Darüber hinaus können bei einigen Menschen belastende Erfahrungen wie eine Krankheit, Arbeitslosigkeit oder ein Verlust eine Depression auslösen.
Symptome
Die Depression äußert sich bei den Betroffenen auf unterschiedliche Art und Weise, ist aber mehr als einfache „Niedergeschlagenheit“ für kurze Zeit. Aufgrund von chemischen Veränderungen im Gehirn können Menschen mit Depression lange andauernde Gefühle von Traurigkeit, Angst, unerklärlichen Schmerzen und Beschwerden haben, schlecht schlafen und/oder an mangelndem Interesse und mangelnder Energie leiden. Diese Symptome können über Wochen, Monate oder Jahre andauern.
In ihrer schwersten Ausprägung kann eine Depression zu Suizidgedanken und selbstverletzendem Verhalten führen.
Statistik
Depressionen werden weltweit bei Menschen aller Altersgruppen und jeden sozialen Hintergrunds sowohl bei Männern als auch bei Frauen beobachtet. Eine Depression tritt typischerweise zum ersten Mal im Alter von 20–25 Jahren auf.
Die Prävalenzschätzer zeigen große Schwankungen, in den meisten Ländern erkranken jedoch 8–12% der Menschen irgendwann in ihrem Leben an einer Depression.
Die Weltgesundheitsorganisation führt die Depression derzeit als eine der am stärksten invalidisierenden Erkrankungen und eine schwere Depression wird in die gleiche Behinderungskategorie eingestuft wie eine Krebserkrankung im Endstadium.3 Die Depression ist die führende Krankheitslast in Ländern mit mittlerem bis hohem Einkommen. Eine Studie ergab, dass bis zu 65 % der Menschen mit Depression ihre Erkrankung als schwer invalidisierend bewerteten.4 Dennoch blieben viele Menschen mit Depression unbehandelt.
Diagnosestellung und Behandlung
Es ist sehr wichtig, dass Menschen mit den Symptomen einer Depression professionelle Hilfe suchen.
Die Depression kann von einem Arzt festgestellt werden, der Fragen zu Symptomen, Alltagsleben und familiärem Hintergrund stellen wird. Möglicherweise nimmt der Arzt auch eine körperliche Untersuchung vor, um andere Erkrankungen auszuschließen. Nach Diagnosestellung wird in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsformen wie Medikamente, Beratung, soziale Unterstützung, körperliche Aktivität und Selbsthilfetechniken empfohlen.
Daneben ist auch die Unterstützung durch Freunde oder einen Angehörigen sehr wichtiger Bestandteil der allgemeinen Behandlung. Menschen, die der depressiven Person nahe stehen, können den Betroffenen ermutigen, Hilfe zu suchen und die eingeleiteten Maßnahmen dann positiv verstärken.
Literatur
1. American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, fourth edition, text revision, DSM-IV-TR. Washington, DC: 2000.
2. Andrade L, Caraveo-Anduaga JJ, Berglund P, et al. The epidemiology of major depressive episodes: Results from the International Consortium of Psychiatric Epidemiology (ICPE) Surveys. Int J Methods Psychiatr Res 2003; 12(1): 3–21. Erratum in: Int J Methods Psychiatr Res 2003; 12(3): 165.
3. World Health Organization. The Global Burden of Disease: 2004 Update. Available at www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/2004_report_update/en/index.html (accessed 6 September 2011).
4. Kessler R, Aguilar-Gaxiola S, Alonso J, et al. The global burden of mental disorders: An update from the WHO World Mental Health (WMH) Surveys. Epidemiol Psychiatr Soc 2009; 18(1): 23–33.
Quelle Orginaltext: https://www.lundbeck.com/at/therapiegebiete/depression-angstzwang/depression
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Angst & Zwang
Angst ist eine normale Reaktion auf Stress, Sorgen oder eine Bedrohung – wenn sie aber sehr stark ausgeprägt ist, lange anhält oder der Situation nicht angemessen ist, handelt es sich um eine Angststörung.
Es gibt verschiedene Typen von Angststörungen, wie zum Beispiel die generalisierte Angststörung, die soziale Phobie, die Panikstörung und die Zwangserkrankung. Da sie die Stimmung, Gedanken und das Verhalten beeinflussen, können Angststörungen dazu führen, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, den Alltag zu Hause, bei der Arbeit oder in der Schule und soziale Situationen zu meistern.
Die Ursache von Angststörungen ist unbekannt. Allerdings wurde gezeigt, dass bei verschiedenen Angststörungen bestimmte Veränderungen der Hirnfunktion eine Rolle spielen. Darüber hinaus können soziale Umstände und Belastungen das Risiko für das Auftreten einer Angststörung erhöhen.
Symptome
Die Symptome der Angststörung können zwar individuell unterschiedlich ausfallen, typisch sind aber Sorge, innerliche Anspannung, Reizbarkeit und schlechtes Konzentrationsvermögen. Körperliche Symptome sind Mundtrockenheit, Schwindel, angespannte Muskulatur, Schwitzen und Palpitationen (Herzklopfen). Alle diese Symptome können den Alltag beeinträchtigen. Es kann auch mehr als eine Angststörung gleichzeitig bei einem Patienten vorliegen, und manchmal besteht parallel eine weitere Stimmungsstörung, wie zum Beispiel eine Depression (so genannte Komorbidität). Angst und Depressionen treten sehr häufig gemeinsam auf.
Bei der Generalisierten Angststörung besteht eine unspezifische Angst, dass etwas Unerwünschtes passieren könnte. Typische Symptome sind übermässige und nicht zu kontrollierende Sorge, Angst und Anspannung mit begleitenden körperlichen Symptomen wie Mundtrockenheit, feuchte Hände, Schwitzen oder Schwindel.
Die soziale Angststörung führt dazu, dass der Betroffene soziale Situationen fürchtet oder meidet. Er hat Angst, dass er sich auf eine erniedrigende oder peinliche Art verhalten könnte.
Die Panikstörung ist durch plötzliche Panikanfälle mit grosser Angst oder Nervosität gekennzeichnet. Panikstörungen können auch mit körperlichen Symptomen wie Schwitzen, Schmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, starkem Herzklopfen oder Mundtrockenheit einhergehen.
Zwangserkrankungen sind mit sich wiederholenden, penetranten oder unerwünschten Gedanken verbunden, die zu nicht angemessener Furcht (Zwangsvorstellungen) führen, die zum Beispiel die Aspekte Sauberkeit, Körperausscheidungen oder die Gesundheit betreffen kann. Als Reaktion auf diese Angst kann der Betroffene auch besondere Rituale (Zwangshandlungen) einhalten, wie zum Beispiel ständiges Waschen, Putzen, Baden und ständiges und wiederholtes Kontrollieren oder das Einhalten einer strengen Diät.
Statistik
Schätzungen zufolge sind zwischen 5 und 7% der Allgemeinbevölkerung von einer Angststörung betroffen und bis zu 29 % der Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer Angststörung. Im Jahr 2004 hatten weltweit mehr als 28 Millionen Menschen eine Zwangserkrankung und mehr als 30 Millionen eine Panikstörung.
Angststörungen treten weltweit sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf, allerdings sind Frauen insgesamt schwerer betroffen als Männer.
Diagnosestellung und Behandlung
Es gibt viele wirksame Behandlungsmethoden für die Angststörung. Die persönliche Unterstützung durch Angehörige und Freunde ist in allen Stadien wertvoll.
Der Arzt diagnostiziert die Angststörung, indem er Fragen zu Symptomen, zum Alltag und zur familiären Vorgeschichte stellt. Um andere Erkrankungen auszuschließen, kann auch eine körperliche Untersuchung vorgenommen werden. Bestätigt sich die Diagnose Angststörung werden Behandlungsmöglichkeiten besprochen, die eine medikamentöse Behandlung, Beratung, soziale Unterstützung, körperliche Aktivität, Entspannungstechniken und Selbsthilfetechniken umfassen können.
In allen Fällen ist es wichtig, dass der Betroffene professionellen Rat erhält.
Literatur
1. Baldwin, D.S. and Hirschfeld, R. M. A. (2005). Fast Facts: Depression, 2nd edn. Health Press,Oxford,UK.
2. World Health Organization (2004). Prevalence for Selected Causes in WHO Regions, 2004. http://www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/PREV6%202004.xls. Accessed 16/09/11.
3. World Health Organization (2004). The Global Burden of Disease. 2004 Update. www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/2004_report_update/en/index.html. Accessed 16/09/11.
Quelle Orginaltext: https://www.lundbeck.com/at/therapiegebiete/depression-angstzwang/angstzwang
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Bipolare Störung Typ I
Die bipolare Störung Typ I ist eine Unterform der bipolaren Störung – einer schweren psychischen Erkrankung, die früher als manisch-depressive Psychose bezeichnet wurde. Sie ist durch Phasen mit veränderter Stimmung gekennzeichnet, die manisch, depressiv oder gemischt (d. h. schneller Wechsel zwischen Manie und Depression) sein können. Die extremen Stimmungen haben häufig Probleme im Alltag zur Folge, ruinieren zwischenmenschliche Beziehungen und führen zu Suizidversuchen. Der ersten manischen Episode, die für die Diagnosestellung der bipolaren Störung Typ I notwendig ist, gehen häufig eine oder mehrere depressive Episoden voraus.
Es wurde keine einzelne Ursache für die bipolare Störung gefunden, man nimmt aber an, dass biologische, psychologische und soziale Faktoren eine Rolle spielen und zu chemischen Veränderungen im Gehirn führen.
Symptome
Menschen mit bipolarer Störung Typ I können ungewöhnlich intensive Stimmungen haben, die jeweils über einen bestimmten Zeitraum anhalten, der als „Episode“ bezeichnet wird.
Ein übersteigert freudiger oder überdrehter Zustand wird als manische Episode bezeichnet und geht mit einem erhöhten Energie- und Aktivitätsniveau einher. Dieser Zustand ist ein definierendes Merkmal für eine bipolare Störung Typ I. Symptome sind übersteigertes Selbstbewusstsein und Gedankenflucht, vermindertes Schlafbedürfnis, übermäßiges Reden und eine Neigung zu impulsivem und leichtsinnigem Verhalten.
Die manischen Episoden können sich mit längerfristigen depressiven Episoden abwechseln, bei denen eine gedrückte Stimmung und ein vermindertes Energie- und Aktivitätsniveau vorherrschen. Darüber hinaus gibt es „gemischte“ Episoden, bei denen Manie und Depression am gleichen Tag auftreten und der Betroffene schnell zwischen den beiden Zuständen wechselt.
Statistik
Weltweit leiden mehr als 30 Millionen Menschen an einer bipolaren Störung und die bipolare Störung gehört zu den 20 wichtigsten Ursachen für Invalidität. Bis zu 2 % der Europäer werden zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben an einer bipolaren Störung leiden und etwa die Hälfte von ihnen wird eine bipolare Störung Typ I haben.
Die bipolare Störung Typ I ist bei Männern und Frauen gleich häufig und betrifft Menschen aus allen sozialen Schichten und ethnischen Gruppen. Das Risiko für das Auftreten einer bipolaren Störung ist bei jungen Erwachsenen am höchsten und die Erkrankung beginnt in mindestens der Hälfte der Fälle vor dem 25. Lebensjahr.
Menschen mit bipolarer Störung Typ I haben ein besonders hohes Risiko für das parallele Auftreten anderer Erkrankungen (so genannte Komorbidität). Eine vor kurzem von der Weltgesundheitsorganisation durchgeführte Erhebung zur weltweiten psychischen Gesundheit, die „World Mental Health Survey Initiative“, ergab, dass zwei Drittel der Menschen mit bipolarer Störung auch eine Angststörung hatten und mehr als ein Drittel einen Substanzmissbrauch aufwies. Trotz der schwerwiegenden Folgen erhält weniger als die Hälfte der Betroffenen eine Behandlung für die bipolare Störung.
Diagnosestellung und Behandlung
Es gibt keine Heilung für die bipolare Störung Typ I, den meisten Betroffenen gelingt es aber mit einer wirksamen Behandlung, ihre Stimmungsschwankungen und die damit einhergehenden Beschwerden besser unter Kontrolle zu bringen.
Der Arzt stellt die Diagnose, indem er den Patienten bittet, das Muster seiner Beschwerden zu beschreiben. Eine Therapie für eine bipolare Störung Typ I muss sowohl manische als auch depressive Episoden wirksam behandeln, und darüber hinaus auch gemischte Episoden und „Rapid Cycling“ mit schnellen Stimmungswechseln. Ebenso ist es wichtig, neuen Episoden (Rückfällen) vorzubeugen. Die Behandlung der bipolaren Störung Typ I umfasst in der Regel die Anwendung von Arzneimitteln in Kombination mit psychosozialen Interventionen wie zum Beispiel einer „kognitiven Therapie“.
Die bipolare Störung Typ I ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, bei der professionelle Hilfe äußerst wichtig ist.
Literatur
1. American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fourth Edition, Text Revision, DSM-IV-TR.Washington,DC: 2000.
2. World Health Organisation. The global burden of disease. 2004 update. www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/2004_report_update/en/index.html. Accessed 06/09/11.
3. Merikangas KR, Jin R, He JP, et al. Prevalence and correlates of bipolar spectrum disorder in the world mental health survey initiative. Arch Gen Psychiatry 2011; 68 (3): 241–251.
4. Pini S, de Queiroz V, Pagnin D, et al. Prevalence and burden of bipolar disorders in European countries. Eur Neuropsychopharmacol 2005; 15 (4): 425–434.
5. Kessler RC, Berglund P, Demler O, et al. Lifetime prevalence and age-of-onset distributions of DSM-IV disorders in the National Co-morbidity Survey Replication. Arch Gen Psychiatry 2005; 62 (6): 593–602.
Quelle Orginaltext: https://www.lundbeck.com/at/therapiegebiete/bipolar-i-schizophrenie/bipolar-i-stoerung
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Schizophrenie
Die Schizophrenie ist eine häufige schwere psychische Erkrankung, die mit einem deutlichen „Stigma“ behaftet ist und oft falsch verstanden wird. Die Betroffenen leiden unter Störungen ihrer Gedanken und Gefühle und ihres Verhaltens und haben Schwierigkeiten, die Realität zu bewerten. Das kann großen Einfluss auf ihr eigenes Leben und das ihrer Angehörigen haben.
Die Schizophrenie wird durch ein Ungleichgewicht von chemischen Substanzen verursacht, die Signale an das Gehirn senden. Dadurch kommt es zur Wahrnehmung (Sehen/Hören/Denken) von Dingen, die nicht existieren. Wie es zu diesem Ungleichgewicht kommt, wurde noch nicht vollständig aufgeklärt.
Symptom
Die Schizophrenie ist durch psychotische Episoden (Verlust des Kontakts mit der Wirklichkeit) gekennzeichnet, die zwischen Phasen mit emotionaler Abstumpfung und Rückzug liegen.
Die im Rahmen von psychotischen Episoden auftretenden Symptome werden „Positivsymptome“ genannt und umfassen Gedankenstörungen, Wahn (falsche Überzeugungen, häufig mit Verfolgungswahn) und Halluzinationen – hauptsächlich das Hören von Stimmen. Diese Symptome gehen häufig mit Angst, Depressionen und übersteigerter Aktivität – ständigem Bewegen und Erregungszuständen - einher.
Demgegenüber herrschen in den Phasen des Rückzugs „Negativsymptome“ vor, die in emotionaler Abstumpfung, stockender Sprache, Beeinträchtigung der Fähigkeit, Aktivitäten zu planen, zu beginnen und/oder fortzuführen, und verminderter Freude und Interessensarmut bestehen. Die Negativsymptome sind in der Regel für Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen und bei Alltagsaktivitäten verantwortlich.
Statistik
Die Schizophrenie tritt in allen Rassen, Kulturen und sozialen Schichten auf. Sie beginnt typischerweise im frühen Erwachsenenalter (nach dem 20. Lebensjahr), kann sich aber in jeder Lebensphase ab dem späten Teenager-Alter ausbilden. Die Erkrankung betrifft sowohl Männer als auch Frauen, allerdings tritt sie bei Männern tendenziell etwas früher im Leben auf. Die Lebenszeit-Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Schizophrenie beträgt etwa 1%.
Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge litten 2004 mehr als 26 Millionen Menschen an einer Schizophrenie, die damit zu den weltweit 20 wichtigsten Ursachen für Invalidität gehört. Darüber hinaus wurden im Jahr 2004 insgesamt 30.000 Todesfälle auf eine Schizophrenie zurückgeführt.3 Die häufigste Todesursache bei Patienten mit Schizophrenie sind kardiovaskuläre Erkrankungen (wie die koronare Herzkrankheit [KHK]). Schätzungen zufolge sind etwa 60 % der vorzeitigen Todesfälle bei diesen Patienten auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Lungenerkrankungen zurückzuführen. Darüber hinaus haben Patienten mit Schizophrenie ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben, wie die Allgemeinbevölkerung. Diese erhöhte Mortalität im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen wird im Wesentlichen auf eine erhöhte Prävalenz von bekannten Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, Hypertonie, Dyslipidämie und Rauchen bei Patienten mit Schizophrenie zurückgeführt. Allerdings haben diese Patienten eingeschränkten Zugang zu einer somatischen Versorgung. Studien zeigen, dass Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen nur unzureichend behandelt werden.
Die Schizophrenie gehört darüber hinaus zu den weltweit teuersten Erkrankungen und ist zusammen mit anderen psychotischen Erkrankungen für 1,5 % (UK), 2 % (Niederlande, Frankreich) und 2,5% (USA) der gesamten nationalen Gesundheitsausgaben verantwortlich.
Diagnosestellung und Behandlung
Trotz intensiver Forschung konnte noch keine Heilung für die Schizophrenie gefunden werden. Allerdings können die Symptome behandelt und wesentlich gebessert werden und es wurden „Risikofaktoren“ und „Warnhinweise“ für einen bevorstehenden Rückfall in eine neue Episode identifiziert.
Die Schizophrenie erfordert eine Langzeitbehandlung, die in der Regel aus einer Kombination aus Medikamenten und psychosozialer Therapie besteht. Häufig ist zur Behandlung und Überwachung von psychotischen Episoden ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig.
Trotz des Schweregrads der Erkrankung haben manche Menschen nur eine einzelne schizophrene Episode und können im Anschluss an Behandlung und Rehabilitation viele ihrer normalen Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen. In anderen Fällen können sich leider langfristige störende Symptome ausbilden, die die Lern- und Arbeitsfähigkeit und die Fähigkeit zu zwischenmenschlichen Beziehungen beeinträchtigen.
Es ist wichtig, dass Menschen mit Schizophrenie von einem Facharzt beraten werden und eine Behandlung für ihre Erkrankung erhalten.
Literatur
1. Tsuang MT, Farone SV. Schizophrenia. Second edition. Oxford University Press Inc.,New York: 2005.
2. www.schizophrenia.com/szfacts.htm. Accessed22/09/11.
3. World Health Organisation. The global burden of disease. 2004 update. www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/2004_report_update/en/index.html. Accessed06/09/11.
4. Hennekens et al., 2005; Osby , 2000; Brown, 1997
5. Osby, 2000; Tiihonen et al., 2009; Parks et al., 2006
6. De Hert et al., 2009
7. Rössler W, Salize HJ, van Os J, Riecher-Rössler A. Size of burden of schizophrenia and psychotic disorders. Eur Neuropsychopharmacol 2005; 15 (4): 399–409.
8. Lindström E, Eberhard J, Neovius M, Levander S. Costs of schizophrenia during 5 years. Acta Psychiatr Scand Suppl 2007; 116 (435): 33–40.
Quelle Orginaltext: https://www.lundbeck.com/at/therapiegebiete/depression-angstzwang/angstzwang
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Alzheimer-Demenz
Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der das Gehirn langsam degeneriert. Die Erkrankung tritt meist jenseits des 65.–70. Lebensjahres auf. Bei Menschen mit Alzheimer-Krankheit sind belastende Veränderungen von Gedächtnis, Gedanken, Funktion und Verhalten zu beobachten, die sich mit der Zeit verstärken. Diese Veränderungen haben immer größeren Einfluss auf den Alltag und schränken die Unabhängigkeit der Betroffenen ein, bis diese schließlich vollständig von anderen abhängig sind.
Die Alzheimer-Krankheit hat darüber hinaus enorme Auswirkungen auf die Bezugspersonen der Betroffenen. Dabei handelt es sich meist um nahe Verwandte, die den Betroffenen zu Hause versorgen – eine strapaziöse Aufgabe, die viel abverlangt und eine hohe seelische und körperliche Belastung darstellt.
Die Alzheimer-Krankheit schädigt und tötet Gehirnzellen ab, wodurch das Gehirn deutlich schrumpft und es zu einem Ungleichgewicht von chemischen Botenstoffen (Neurotransmittern) kommt. Mit zunehmender Degeneration des Gehirns bilden sich charakteristische Ablagerungen von Abbauprodukten im Gehirn, die als „Plaques“ und „Fibrillen“ bezeichnet werden.
Symptome
Die Symptome der Alzheimer-Krankheit entwickeln sich allmählich über einen Zeitraum von Jahren und fallen von Person zu Person unterschiedlich aus. Erste Anzeichen sind in der Regel Vergesslichkeit und leichte Verwirrtheit. Die Symptome lassen sich grob in kognitive Veränderungen, Veränderungen der Funktion sowie Veränderungen des Verhaltens/psychologische Veränderungen einteilen.
Kognitive Veränderungen – Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses (wie Beeinträchtigung der Erinnerung an wenig zurückliegende Ereignisse, ständiges Sich-Wiederholen, Verlegen von Gegenständen im Haus, schlechte Organisation), Entscheidungsschwäche, vermindertes Verständnis der Konzepte Zeit und Raum, vermindertes Lernvermögen und Probleme, Freunde und Angehörige zu erkennen.
Veränderungen der Funktion – vermindertes Leistungsvermögen bei normalen Alltagsaktivitäten und komplexeren Tätigkeiten: Probleme beim Umgang mit Geld, Schwierigkeiten bei der Körperhygiene, Inkontinenz, Schwierigkeiten beim Ankleiden, Gleichgewichtsstörungen und Unsicherheit bei Bewegungen. Schließlich werden Patienten mit Alzheimer komplett bettlägrig.
Veränderungen des Verhaltens/psychologische Veränderungen – bei den Patienten können auch das Verhalten betreffende/psychologische Störungen auftreten, die ihre Betreuung erschweren. Darüber hinaus kann sich ein sozial unangepasstes Verhalten mit Wahn, Erregtheit/Aggressivität, Depression/Gereiztheit und Veränderungen von Appetit und Essverhalten ausbilden. Die Veränderungen des Verhaltens sind für die Familie und Bezugspersonen besonders schwierig und häufig der Grund dafür, dass der Betroffene in einem Pflegeheim untergebracht wird.
Frühwarnzeichen
- Gedächtnisverlust, der den Alltag stört
- Probleme beim Planen oder beim Lösen von Problemen
- Schwierigkeiten, zu Hause, bei der Arbeit oder in der Freizeit gewohnte Aufgaben zu verrichten
- Desorientiertheit in Bezug auf Zeit oder Ort
- Probleme beim Erfassen von Bildern und räumlichen Verhältnissen
- Neu auftretende Probleme mit Wörtern beim Sprechen oder Schreiben
- Verlegen von Dingen und Verlust der Fähigkeit, diese durch Rückverfolgung wiederzufinden
- Abnehmende oder schlechte Urteilsfähigkeit
- Rückzug von der Arbeit oder sozialen Aktivitäten
- Veränderungen der Stimmung und Persönlichkeit
Statistik
Weltweit leiden mehr als 36 Millionen Menschen an einer Demenz. Bei vielleicht 28 Millionen der weltweit 36 Millionen Menschen mit Demenz muss die Diagnose noch gestellt werden, so dass diese Patienten noch keinen Zugang zu Behandlung, Informationen und Versorgung haben. Jedes Jahr werden schätzungsweise 4,6 Millionen neue Fälle diagnostiziert.3 Vorhersagen zufolge wird sich die Zahl der Menschen mit Demenz angesichts der zunehmenden Alterung der Bevölkerung alle 20 Jahren fast verdoppeln, so dass bis 2050 insgesamt 115 Millionen Menschen diese Erkrankung haben werden.
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für eine Demenz und macht 50–70 % der Fälle aus.
Die weltweiten Kosten der Demenz (USA 604 Milliarden USD in 2010) belaufen sich auf mehr als 1 % des Bruttoinlandprodukts (BIP).
Diagnosestellung und Behandlung
Menschen, die sich Sorgen machen, dass sie - oder eine ihnen nahestehende Person - Symptome einer Alzheimer-Krankheit haben, sollten sich für Hilfe und Rat an ihren Arzt wenden. Die Alzheimer-Krankheit wird anhand von gezielten Fragen an den Patienten und seine Bezugspersonen diagnostiziert. Manchmal erfolgt auch ein Bluttest oder eine Bildgebung des Gehirns. Es gibt zahlreiche Beurteilungsskalen, mit denen sich Symptome und Schweregrad der Erkrankung bestimmen lassen.
Es gibt derzeit zwar keine Heilung für die Alzheimer-Krankheit, allerdings lassen sich die Symptome behandeln und die Forschung geht weiter. Auch wenn die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten nicht verhindern können, dass die Alzheimer-Erkrankung fortschreitet, können Sie die Verschlechterung der Demenz-Symptomatik vorübergehend verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten und ihrer pflegenden Bezugspersonen verbessern. Derzeit laufen weltweit Forschungsprojekte mit dem Ziel, bessere Behandlungen zu entwickeln und das Auftreten der Erkrankung hinauszuzögern bzw. ganz zu verhindern.
Literatur
1. Georges J, Jansen S, Jackson J, et al. Alzheimer’s disease in real life – the dementia carer’s survey. Int J Geriatr Psychiatry 2008; 23 (5): 546–551.
2. Alzheimer Disease International. World Alzheimer Report 2011. The benefits of early diagnosis and intervention. Published by Alzheimer’s Disease International (ADI), September 2011.
3. Ferri CP, Prince M, Brayne C, et al. Global prevalence of dementia: aDelphiconsensus study. Lancet 2005; 366 (9503): 2112–2117.
4. Alzheimer’s Association. Basics of Alzheimer’s disease: http://www.alz.org/alzheimers_disease_what_is_alzheimers.asp
Quelle Orginaltext: https://www.lundbeck.com/at/therapiegebiete/alzheimer-demenz
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